Der Braunbär und der Hase

Eines Tages lebte tief im Wald eine Gruppe von Freunden, bestehend aus einem Fuchs, einem Wolf, einer Hyäne, einem Braunbären, einem Hasen und einer Krähe. Da sie viele Jahre zusammen aufgewachsen waren, waren sie sehr gute Freunde und ließen kein schlechtes Wort von anderen Tieren über sich sagen.

Der Hase hegte schon immer besondere Gefühle für den Braunbären. In seiner Nähe fühlte er sich glücklich und geborgen, und auch der Braunbär behandelte ihn anders als die anderen. Während er zu den anderen sehr freundlich war, war er dem Hasen gegenüber stets besonders sanft und liebevoll. So war es schon seit ihrer Kindheit.

Die Krähe sagte immer wieder zum Hasen: „Ich glaube, der Braunbär liebt dich.“ Doch dass der Braunbär nie etwas unternahm, betrübte den Hasen sehr. Jedes Mal, wenn er Hoffnung schöpfte, wurde er wieder wütend und wusste nicht, was er tun sollte. Denn er hatte nicht den Mut, dem Braunbären seine Liebe zu gestehen.

Eines Tages, als der Hase alleine spazieren ging, hörte er plötzlich ein Geräusch. Als er sich umdrehte, sah er ein furchterregendes Wildschwein auf sich zurennen. Das Wildschwein packte den Hasen und brachte ihn zu seiner Gruppe. Sie banden den Hasen fest und machten sich über ihn lustig, wie klein und nutzlos er sei. Der Hase weinte unaufhörlich und rief verzweifelt um Hilfe, doch er war weit von seinem Zuhause entfernt, und keiner seiner Freunde konnte ihn hören.

An diesem Tag hatte der Braunbär eine innere Unruhe und Traurigkeit verspürt. Ohne etwas zu ahnen, ging er spazieren, um seine Gedanken zu ordnen. Während er lief, dachte er die ganze Zeit an den Hasen. Er war bereit, alles zu tun, um das Herz des Hasen zu gewinnen. Er ging und ging, bis er schließlich den Weg verlor.

Während er weiterlief, hörte er in der Ferne das Lachen der Wildschweine. Als er genauer hinhörte, vernahm er das Weinen des Hasen. Er spürte sofort, dass dem Hasen etwas zugestoßen war, und sein Fell stellte sich vor Schreck auf. Er schmiedete einen Plan in seinem Kopf, stürmte mutig in die Mitte der Wildschweine, schleuderte sie nacheinander zur Seite und befreite den Hasen. In diesem Moment gestand er dem Hasen seine Liebe, und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage zusammen.

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